Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

Übersicht

Russlanddeutsche in der UdSSR nach 1956

Perestroika, Glasnost und die Russlanddeutschen

Perestroika und Glasnost, die mit der Wahl Michail Gorbatschows zum Generalsekretär der KPdSU und Ministerpräsidenten der UdSSR 1985 eingeleitete Politik, brachten den Russlanddeutschen positive Veränderungen.

Für seine Bestrebungen, das gesellschaftliche Leben in der UdSSR zu demokratisieren und die Wirtschaftskraft zu erhöhen, suchte er Akzeptanz und Unterstützung der eigenen Bevölkerung und der westlichen Welt.

Den Russlanddeutschen wurden Zugeständnisse gemacht. Im Zuge innenpolitischer Veränderungen konnten nun auch bisherige Tabuthemen aus der Geschichte der Russlanddeutschen wie Deportation, Arbeitslager oder Autonomiebewegung öffentlich diskutiert werden.

Russlanddeutschen entfalteten rege Aktivitäten in allen Bereichen des kulturellen Lebens, wobei sie die Probleme des Schulwesens (Mangel an Lehrbüchern und Arbeitsmaterialien, ausgebildeten Lehrkräften für den Deutschunterricht) aber nicht überwinden konnten.

Die Entspannungspolitik Gorbatschows machte schließlich die Übersiedlung vieler Russlanddeutscher in die BRD erst möglich.

1986 wurden die Ausreisebestimmungen link liberalisiert und ein ganzes Paket von Maßnahmen für die Russlanddeutschen link 1986 beschlossen.

Einige Vertreter der Russlanddeutschen griffen die Autonomiebestrebungen wieder auf, wobei sie die frühere Wolgarepublik vor Augen hatten. Auch dieses Thema konnte nun öffentlich diskutiert werden.

Im Zuge der dabei in Gang gekommenen Diskussion wurde im März 1989 die Gesellschaft "Wiedergeburt" link gegründet.

Das Scheitern der Perestroika und der Zerfall der UdSSR Ende 1991 bedeuteten auch das Scheitern der Autonomiebewegung link. Lediglich zwei deutsche Landkreise (Rayons) wurden gebildet: Halbstadt und Asowo.

Diese Entwicklung ließ die Zahl der Aussiedler erneut in die Höhe schnellen.
 
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