Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

Übersicht

Russlanddeutsche in der UdSSR nach 1956

Zeittafel - 1945 bis

1945  12. Januar – Beginn der sowjetischen Winteroffensive. Viele Deutsche auf der Flucht. 8. Mai – Bedingungslose Kapitulation der Deutschen Wehrmacht. Massenweise Zurückverschleppung der Russlanddeutschen aus allen Besatzungszonen nach Sibirien und Mittelasien.

1948  26. November – Dekret des Obersten Sowjets: Verbannung auf "ewige Zeiten" festgeschrieben, Verlassen der Ansiedlungsorte ohne Sondergenehmigung mit Zwangsarbeit bis zu 20 Jahren bedroht.

1949  23. Mai – Gründung der Bundesrepublik Deutschland

1955  22. Februar – Durch Beschluss des Deutschen Bundestages werden die im Krieg erfolgten Einbürgerungen von Russlanddeutschen anerkannt.
9.-13. September Besuch des Bundeskanzlers Dr. Adenauer in Moskau.
13. Dezember – Dekret des Obersten Sowjets "Über die Aufhebung der Beschränkungen in der Rechtsstellung der Deutschen und ihrer Familienangehörigen, die sich in der Sondersiedlung befinden". Aber: Keine Rückgabe des bei der Verbannung konfiszierten Vermögens und Verbot der Rückkehr in die ehem. Heimatkolonien

1957  "Neues Leben", erste überregionale deutsche Zeitung nach dem Krieg, erscheint in Moskau. 1966 folgt die "Freundschaft" als "Tageszeitung der sowjetdeutschen Bevölkerung Kasachstans" (heute "Deutsche Allgemeine Zeitung" in Alma-Ata)

1958  8. April – Deutsch-sowjetische Übereinkunft über Familienzusammenführung und Zusammenarbeit der Rot-Kreuz-Gesellschaften beider Staaten

1959  24. April – Deutsch-sowjetisches Abkommen über die Familienzusammenführung

1964  29. August – Erlass über die Teil-Rehabilitierung der Wolgadeutschen und Aufhebung des Deportationsdekrets vom 28.8.1941 (gilt auch für alle anderen Deutschen in der UdSSR)

1966  19. Dezember – Internationaler Pakt über bürgerliche und politische Rechte: Recht auf freie Ausreise und Minderheitenschutz garantiert. Von der UdSSR am 23.3.1973 ratifiziert.

1970  12. August – Abschluss des Moskauer Vertrages zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der UdSSR über gegenseitigen Gewaltverzicht. Aussiedlerzahlen steigen

1972  3. November – Freie Wahl des Wohnsitzes auch für Deutsche per Dekret zugesagt. Der Ukas wird aber nicht veröffentlicht.

1975  1. August – Unterzeichnung der KSZE-Vereinbarungen von Helsinki. Weiteres Ansteigen der Aussiedlerzahlen ist nur von kurzer Dauer (Tiefpunkt 1985: 460 Personen)

1979  Scheinversuch zur Gründung einer Autonomie in Kasachstan

1981  Deutschsprachiges "Dramentheater" gegründet (zuerst in Temirtau, heute in Alma-Ata)

1986  28. August – Neues Gesetz über Ein- und Ausreise erleichtert die Familienzusammenführung. Danach stetiger Anstieg der Aussiedlerzahlen (1987 – 14488, 1989 – 98 134, 1992 – 195 576)

1989  Ende März – Gründung der deutschen Gesellschaft "Wiedergeburt" Ihr oberstes Ziel: die Wiederherstellung der Wolgarepublik. An der Wolga öffentliche Proteste gegen die Rückkehr der Deutschen.

1990  1. Januar – Eingliederungs-Anpassungs-Gesetz (EAG). Leistungskürzungen für die Aussiedler und Zuweisung eines vorläufigen Wohnsitzes für zwei Jahre. 1. Juli – Aussiedler-Aufnahme-Gesetz (AAG). Verfahren zur Aufnahme kann nur vom Herkunftsgebiet aus betrieben werden.

1991  1. Juli – Wiederherstellung des 1938 aufgelösten deutschen Rayons Halbstadt (Nekrassowo) im Altai.

1992  18. Februar – Oberster Sowjet der UdSSR beschließt Gründung des deutschen Rayons Asowo/Gebiet Omsk.
21. Februar Dekret des russischen Präsidenten Jelzin über die Bildung eines deutschen Rayons und eines deutschen Bezirks (Okrug) in den Gebieten Saratow und Wolgograd.
10. Juli – Protokoll zwischen Deutschland und Russland zur stufenweisen (4-5 Jahre) Wiederherstellung der Wolgarepublik.
August – Umfrage im Gebiet Saratow ergibt Mehrheit gegen Autonomie der Deutschen (in ländlichen Bezirken bis zu 80%)

1993  1. Januar – Kriegsfolgenbereinigungsgesetz (KfbG). Leistungseinschränkungen für Spätaussiedler und Festlegung einer Aufnahmequote von ca. 200 000 jährlich

1993  26.-28. Februar – 3. Kongress der Deutschen der ehemaligen UdSSR beschließt: Bildung eines Zwischenstaatlichen Rates der Russlanddeutschen/Durchführung eines gesamtnationalen Referendums/Wahl eines Volkstages der Russlanddeutschen (als Vorparlament)

1996  1. März, 2. Wohnortezuweisungsgesetz
 
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