Seit etwa zehn Jahren gibt es aussagekräftigere Untersuchungen zur sozialen Struktur der Aussiedler, die ein differenzierteres Bild ihrer Entwicklung sowohl in den Herkunftsgebieten als auch in Deutschland ermöglichen.
Ihre soziale Struktur lässt sich anhand folgender Gesichtspunkte betrachten:
- regionale Herkunft
Heutzutage liegen die Herkunftsgebiete vorrangig im Bereich der mittelasiatischen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion.
- Familien- und Altersstruktur
Die Familie ist eine "Institution" mit hohem Stellenwert. Auch wenn heute die Tendenz zur Großfamilie rückläufig ist, ist der Zusammenhalt innerhalb des "Familienclans" nach wie vor vorhanden.
Bei den Aussiedlern handelt es sich zum größten Teil um junge Menschen. Die Kinderzahl pro Familie ist etwa doppelt so hoch wie bei deutschen Familien.
- Berufsstruktur und die damit verbundenen beruflichen Eingliederungsmöglichkeiten
Befragungen der Aussiedler ergaben, dass das Berufsspektrum breit gefächert ist. Es reicht von Akademikern, Künstlern, kaufmännischen Angestellten bis hin zu Berufen aus der Land- und Forstwirtschaft.
Bei der Eingliederung in den Arbeitsprozess ergibt sich sehr oft das Problem, dass die einst erworbene berufliche Qualifikation oftmals den hiesigen Anforderungen nicht entspricht bzw. nicht anerkannt wird.
Zudem gibt es für eine Reihe von Berufen in Deutschland keinen Bedarf (z. B. für ehemalige Beschäftigte in der Erdölindustrie).