Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

3 "Deutsche Frage" und Lösungswege

3.5 Ausbruch des Ersten Weltkrieges

3.5.3 Pogrom

Der antideutsche Pogrom in Moskau ereignete sich in der Zeit vom 27. bis 29. Mai 1915.

In seinem Verlauf link wurden in der Stadt 732 einzelne Räumlichkeiten - Geschäfte, Lagerräume, Kontore, Privatwohnungen - verwüstet.

Der unmittelbare materielle Schaden belief sich auf rund 50 Millionen Rubel. Wechsel, Wertpapiere und Geld gingen nicht in die Schadenssumme ein.

Ziel der Angriffe waren alle Firmen und Geschäftsleute, deren Firmen- oder Nachnamen einen ausländischen Klang hatten.

Dem einfachen Freund-Feind-Schema war es geschuldet, dass auch russische Unternehmen link mit einem ausländisch klingenden Namen als "fremd" eingestuft und blindwütig angegriffen wurden.

Im Ergebnis des Pogroms vom Mai 1915 stellten viele Unternehmen und Handelshäuser, die Träger ausländisch klingender Namen waren, ihre Aktivitäten in Moskau völlig ein. Dies betraf auch Unternehmen, die Staatsbürgern der Entente-Mächte gehörten, also der mit Russland verbündeten Staaten.
 
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