Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht

3 Stalinistische Herrschaft und Russlanddeutsche

3.1 Kollektivierung, Entkulakisierung und daraus resultierende Hungersnot 1932/33 und die Russlanddeutschen

3.1.2 Entkulakisierung

3.1.2.2 Passiver Widerstand

Als Antwort auf die Kollektivierungsbestrebungen schlachteten die wolgadeutschen Bauern ein Drittel ihrer Rinder und zwei Drittel der Schweine. Außerdem weigerten sie sich, Getreide zu den staatlichen Aufkaufspreisen abzugeben.

Der Widerstand äußerte sich außerdem in der Tatsache, dass einfach weniger Getreide angebaut wurde.

Auf den Artikel Stalins "Vor Erfolgen vom Schwindel befallen" vom 2.März 1930 - hier wurde das hohe Tempo der Kollektivierung kritisiert - kam es zu massenhaften Austritten aus den Kollektivwirtschaften. Diese Phase wurde aber bereits im August 1930 durch den Einsatz von 150 "Sturmbrigaden" beendet.

Die Einzelbauern wurden durch extrem hohe Ablieferungsquoten belastet, so dass der Eintritt in eine Kollektivwirtschaft der einzige Ausweg blieb. Allerdings wurden sie nun nicht mehr zum Eintritt in eine Kommune gezwungen, sondern sie konnten in einen Landwirtschafts-Artel eintreten. Hier behielten sie immerhin Haus, Gartenland, Kleinvieh und eine Kuh. Als Lohn erhielten sie einen bestimmten Anteil am Ertrag - in Naturalien und Geld.
 
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