Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht

3 Stalinistische Herrschaft und Russlanddeutsche

3.1 Kollektivierung, Entkulakisierung und daraus resultierende Hungersnot 1932/33 und die Russlanddeutschen

3.1.2 Entkulakisierung

3.1.2.6 Kommission

Der Forderung des wolgadeutschen Landwirtschaftskommissars nach einer "Vernichtung der Klasse der Dorfreichen" folgte 1930 die Bildung einer "Kommission zur Liquidierung des Kulakentums". Hier wurde festgelegt, wie viele Kulaken zu verhaften und abzuurteilen sind, wie viele von ihnen aus der Wolgarepublik zu verbannen und wie viele in den so genannten "Kulakensiedlungen" der Republik untergebracht werden sollten.

Die Deportation der verurteilten Kulaken stieß aber auf den Widerstand der Bevölkerung. Der Aufstand dauerte von Dezember 1930 bis April 1931.

Insgesamt wurden zwischen 1929 und 1933 rund 60.000 Kulaken aus der Wolgarepublik an die nördliche Dwina, nach Sibirien und Kasachstan deportiert.

Landesweit wurden 1930/31 von der GPU 1,8 Millionen Kulaken in den asiatischen Teil des Landes oder in den hohen Norden deportiert. Die schlechten Arbeits- und Lebensbedingungen in diesen Gebieten hatten eine hohe Sterblichkeit zur Folge. Sie lag bei etwa 15 Prozent.
 
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