Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

Die Russlanddeutschen unter der Sowjetmacht

3 Stalinistische Herrschaft und Russlanddeutsche

3.1 Kollektivierung, Entkulakisierung und daraus resultierende Hungersnot 1932/33 und die Russlanddeutschen

3.1.2 Entkulakisierung

3.1.2.7 Ausreise

3.1.2.7.1 Ausreise von Mennoniten

Alleine zwischen 1924 und 1928 wanderten etwa 19.000 Mennoniten aus Sibirien in die USA oder nach Kanada aus. Der hohe Anteil von Mennoniten an der Gesamtzahl der ausgewanderten Russlanddeutschen ist vor allem auf zwei Tatsachen zurückzuführen.
  1. Der intensive Briefverkehr mit den Glaubensbrüdern in den USA und Kanada
  2. Die ausgeprägte Kommunikation zwischen den Mennonitengemeinden, die ein gemeinsames Vorgehen ermöglichte. Einem Reisenden fielen 1926 in Westsibirien die Mennoniten wegen ihres "festen Zusammenhaltes und durch ihre Abneigung gegen das Sowjetregime" auf.
Der weiterhin bestehende Zusammenhalt in den mennonitischen Gemeinden hatte es auch 1930 verhindert, den "Klassenkampf" in die deutschen Dörfer Sibiriens zu tragen. Kollektivierungsversuchen standen die Mennoniten ablehnend gegenüber. Sie betrachteten die Kolchosen als eine Form der Leibeigenschaft. Sie sahen in der Kommune eine Gefahr für den Bestand der Familie, die religiöse Erziehung der Kinder sei gefährdet, sie würden nicht nur atheistischen, sondern auch unsittlichen Einflüssen schutzlos ausgesetzt.
 
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