Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

5 Rolle der Schule

5.7 Zentralschulen

In den Wolgakolonien standen den Kolonisten drei verschiedene Schulformen zur Verfügung.

Im Vergleich zu den Wolgakolonien gab es in den südrussischen Siedlungsgebieten bereits früher eine Differenzierung im Schulsystem. Hier hatten Mennoniten höhere Bildungsanstalten gegründet, aus denen vor allem Lehrer und Priester hervorgingen. Im Lauf der Zeit erhielten in Südrussland alle Schulen, die über die Dorfschulen hinausgingen, die Bezeichnung "Zentralschule", die allerdings nichts über die Qualität der Ausbildung aussagte. Ende des 19. Jahrhunderts gab es außer "Zentralschulen" noch so genannte "Progymnasien" (auch "Realgymnasien"). Nur ein kleiner Teil davon konnte bis 1905 als Privatschulen weitergeführt werden. Andere wurden mit der "Russifizierung" der deutschen Schule geschlossen, wieder andere wurden vom Staat übernommen. Im Ergebnis der Revolution von 1905/07 wurden die gravierendsten Russifizierungserscheinungen im Schulwesen zurückgenommen. Die Privatschulen erlebten erneut eine - wenn auch nur kurze - Blütezeit.
 
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