Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil II 1820 - 1917

2 Veränderte Rahmenbedingungen für die Russlanddeutschen

2.1 Russland seit der Mitte des 19. Jahrhunderts: Aufhebung der Leibeigenschaft und weitere Reformen

2.1.3 Stolypinsche Agrareformen

2.1.3.1 Revolution 1905/1907

2.1.3.1.1 Die Oktobristen

Die Partei entstand Ende Oktober/Anfang November 1905.

Die Oktobristen vertraten die Bewahrung des Besitzstandes und wollten bei der Lösung der Agrarfrage den Großgrundbesitz nicht antasten. Das entsprach klar auch den Interessen der Schwarzmeerdeutschen, die große Ländereien besaßen.

Die Partei hatte Zulauf aus dem konservativ orientierten Landadel und aus dem Unternehmertum. Politisch orientierten sich die Oktobristen an dem von Zar Nikolaus II. am 17. Oktober 1905 erlassenen "Oktobermanifest" und brachten dies mit ihrer Bezeichnung "Bund des 17. Oktober" programmatisch zum Ausdruck. Über das Manifest hinausgehende Reformen lehnten sie ab.

Auch unter den Russlanddeutschen gab es Oktobristen-Gruppen. Ein führender Vertreter war hier Prof. K. Lindemann link.

Seit 1915 gehörten die Oktobristen zum "Progressiven Block" der oppositionellen Dumaparteien; 1917 waren sie kurzzeitig in der Provisorischen Regierung vertreten.
 
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