Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil I 1763 - 1820

1 Gründe für die Auswanderung

1.3 Religiöse Auswanderungsgründe

Religiöse Motive waren es, die außer Pietisten (ev. Glaubensrichtung) vor allem Mennoniten link veranlassten, als Kolonisten nach Russland zu ziehen.

Ihrem Glauben gemäß lehnen die Mennoniten nicht nur jede Eidesleistung oder die Übernahme von Staatsämtern ab, sondern auch jeden Kriegs- oder Militärdienst.

Vor allem ihre Einstellung zum Kriegs- oder Militärdienst ließ sie immer wieder in Konflikt mit der Staatsgewalt kommen.

Die Aufhebung des 1780 von Friedrich II. verfügten Gnadenprivilegs für die in Preußen lebenden Mennoniten durch Friedrich Wilhelm II. im Jahr 1787 hatte weitreichende Konsequenzen.

War es den Mennoniten zunächst nur verboten in größerem Umfang Land zu kaufen, so wurde ihnen ab 1789 jeder Landerwerb unmöglich gemacht, da er nunmehr an die Wahrnehmung der Wehrpflicht gebunden war. Auf diese Weise konnten sie ihren Kindern auch kein wirtschaftliches Auskommen für die Zukunft sichern.

Vor diesem Hintergrund fanden die Bemühungen des im Auftrag der Zarin Katharina II. handelnden Werbers Trappe um die Werbung von Mennoniten link und die Ansiedlung von Mennoniten link in Südrussland ein positives Echo.
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