Der Forschungsreisende
Peter Simon Pallas 
konnte 1773 auf seiner Rundreise durch die Wolgakolonien 6.194 deutsche Kolonistenfamilien mit insgesamt 25.781 Personen (13.441 männliche und 12.340 weibliche) zählen. Im Vergleich zu der bei der Inspektion 1769 festgestellten Bevölkerungsentwicklung bedeutete dies zwar eine Verringerung der Anzahl der Familien, aber gleichzeitig ein nicht unbeträchtlicher Bevölkerungszuwachs, und dies trotz der geringen
Lebenserwartung 
.
Die Abnahme der Familienzahl ist wahrscheinlich auf die Abwanderung derjenigen Familien zurückzuführen, die sich für die Landwirtschaft als ungeeignet erwiesen hatten. Bereits 1769 war festgestellt worden, dass dies 569 von 6000 Familien betraf. Die meisten dieser Familien blieben in den Dörfern und arbeiteten als Handwerker oder Tagelöhner. Einige wanderten aber auch in die Städte ab, um dort ein Handwerk auszuüben oder als Gelegenheitsarbeiter in einer Fabrik zu arbeiten.
Da aber nicht nur Siedler, die als "untauglich" für die Landwirtschaft eingestuft wurden, mit Schwierigkeiten (Klima, Boden) zu kämpfen hatten, musste die russischen Regierung eingreifen. Sie räumte 1775 den Kolonisten weitere Kredite ein, damit diese ihre Verluste an Saatgut, Vieh und Geräten ausgleichen konnten. Außerdem wurden die Schulden der Kolonisten bei der Krone für weitere fünf Jahre gestundet.
Für das Bevölkerungswachstum in den Kolonien ist die hohe Kinderzahl verantwortlich zu machen. Familien mit bis zu zehn und mehr Kindern waren keine Seltenheit. Peter Simon Pallas schreibt, dass in den Kolonien "ein schöner Zuwachs an frischester Jugend" zu sehen sei.
Der Autor der "Reise durch verschiedene Provinzen des Rußischen Reichs in den Jahren 1768-73" erwähnt auch die Vertreter der unterschiedlichen Gewerbe, die als Kolonisten nach Russland kamen, um hier ihr Glück zu finden. Für viele von ihnen hat sich dieser Traum nicht erfüllt. Ihr Spezialwissen war nicht gefragt, sie mussten sich mit der Landwirtschaft "begnügen". Über die in
Katharinenstadt lebenden Handwerker berichtet Pallas:
"Man findet in keiner Kolonie mehrere und bessere Professionisten als hier und einige fangen auch wegen der Nachbarschaft Saratow an, etwas Nahrung zu bekommen. Ein geschickter Tischler, gute Drechsler, einige Hutmacher, Schönfärber, Tuchmacher, Zeugweber, der Stellmacher, Messerschmied, Schlosser und Turm-Uhrenmacher verdienen hauptsächlich erwähnt zu werden. Noch weniger fehlt es an gemeinen Handwerkern, Schneidern, Schustern, Bäckern, Müllern, Fleischern, Böttchern usw. Auch ein paar Bergbauer haben sich in die Städte verirrt und müssen statt der Keilhaue den Pflug gebrauchen, um ihre Nahrung zu fördern. Wäre in der Nähe mehr Gelegenheit, die Handwerker zu beschäftigen, so könnte Katharinenstadt ein nahrhafter Ort werden. Mit dem Ackerbau will es wegen der gar zu gewöhnlichen dürren Jahre und des daraus nun so oft erfolgten, allen Mut benehmenden Misswachses gar nicht fort".