Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil IV 1955 bis Heute

1 Russlanddeutsche in der UdSSR nach 1956

1.11 Autonomiebestrebungen in den Jahren von 1956 – 1972

Immer wieder unternahmen Russlanddeutsche Versuche, die volle Rehabilitierung durch die Regierung der UdSSR zu erreichen, vor allem forderten sie die Wiedererrichtung der Autonomie an der Wolga.
In der ersten Phase der Autonomiebewegung von 1956 – 1964 äußerte sich dies in Forderungen und Petitionen von Einzelpersonen.Nach der Teilrehabilitierung 1964 begann die zweite Phase der Autonomiebestrebungen. Ab 1965 wandten sich größere Delegationen mit ihren Forderungen an die Partei- und Staatsführung des Landes. Diese Aktionen hatten allerdings keinen Erfolg. 1967 wurden die Delegationsmitglieder unter Hausarrest gestellt und verloren z.T. ihre Arbeit.

Der Autonomiegedanke wurde aber nie aufgegeben. Eine autonome Republik mit funktionierenden Einrichtungen wie Verlag, Bildungswesen, Bibliotheken, Theatern, Museen, Presse, Funk und Fernsehen war das Ziel der vieler Russlanddeutscher.

1972 beabsichtigten russlanddeutsche Abgesandte erneut mit zentralen Sowjetbehörden zu verhandeln. Ihre Fahrt nach Moskau wurde aber durch Sicherheitsorgane verhindert.

Die wachsende Unzufriedenheit der Russlanddeutschen über die Zurückweisung ihrer Forderungen – sie fand in den sich häufenden Ausreiseanträgen ihren Ausdruck – und zunehmender außenpolitischer Druck zur Einhaltung der Menschenrechte veranlassten die Regierung, über den Status der Deutschen in der Sowjetunion neu nachzudenken.

Dabei war es ihr Ziel, solche Festlegungen link zu treffen, die die Deutschen zum Bleiben in der Sowjetunion link veranlassen würden.
 
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