Für die Russlanddeutschen sollte in Zentralkasachstan ein politischer und kultureller Schwerpunkt geschaffen werden, um so ihren Autonomieforderungen entgegenzukommen. Im Juni 1979 nahm diese Idee in sowjetischen Führungskreisen Gestalt an. Es war geplant, in Zelinograd einen "Deutschen Rayon" mit dem Zentrum in der Kreisstadt Jermentau zu schaffen.
Eine "deutsche Regierung" wurde angekündigt, der der spätere erste Sekretär des Gebietskomitees der KPdSU von Zelinograd, Andrej Braun, vorstehen sollte.
Am 14. Juni 1979 fanden Betriebsversammlungen statt, wo die Schaffung eines autonomen Bezirkes für die Russlanddeutschen bekannt gegeben wurde. Begründet wurde dieser Schritt mit dem Argument, dass die Deutschen schon seit mehreren Generationen in diesem Gebiet lebten und deshalb einen eigenen autonomen Bezirk verdient hätten.
Bei der kasachischen Bevölkerung, die 46 Prozent der Bevölkerung der Republik stellten und wo es noch nie Verwaltungsgebiete anderer nationaler Minderheiten gab, regte sich heftiger Widerstand.
Am 16. Juni 1979 demonstrierten über 5000 kasachische Studenten und Lehrer in Zelinograd. Auf mitgeführten Transparenten war zu lesen:
"Kasachstan den Kasachen"
"Kasachstan ist unteilbar".
"Alle Deutschen nach Sibirien!"
"Sonderkommandantur wiederherstellen!"
Es wurde von Schlägereien berichtet, die von nationalistisch gesinnten kasachischen Studenten angezettelt wurden.
Die angeführten Losungen schürten bei den Russlanddeutschen die Angst vor erneuter Deportation und förderten den Entschluss auszureisen.
Diese Ereignisse bewogen die Behörden, vom Versuch in Kasachstan ein autonomes Gebiet für die Russlanddeutschen zu schaffen, Abstand zu nehmen.
Ein
Augenzeuge 
dieser Vorgänge berichtet.