Geschichte der Russlanddeutschen

Auswanderung der Deutschen

Teil III 1917 - 1955

2 Russlanddeutsche in der Sowjetunion der 20er Jahre

2.3 Auf dem Weg zur Sowjetautonomie an der Wolga

2.3.4 Der 1. und 2. Sowjetkongress der Wolgadeutschen

2.3.4.3 Meinungsverschiedenheiten zwischen wolgadeutschen und russischen Sowjets und Verwaltungen

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Bei den russischen Sowjetorganen der Wolgaregion waren die wolgadeutschen Sowjetinstitutionen ungeachtet der von der Zentralregierung beschlossenen Maßnahmen für ihren Aufbau umstritten. Nicht selten kam es zu Kontroversen und zur Missachtung von in Moskau getroffenen Entscheidungen.

So erfolgten z. B. immer wieder Übergriffe so genannter Beschaffungskommandos russischer Sowjets auf deutsche Kolonien. Nachdrücklich untersagte daher der Rat der Volkskommissare im Juli 1918 jedwede Eigenmächtigkeit der Gouvernementssowjets von Saratow und Samara sowie örtlicher russischer Sowjets gegenüber den Kolonien:

  "Jegliche Kontributionen, Konfiskationen und die Beschlagnahme von Getreide bei den deutschen Kolonisten ... haben nur mit Zustimmung des Kommissariats für deutsche Angelegenheiten in Saratow zu erfolgen."

Mit der weiteren Ausgestaltung der Sowjetstrukturen wurden diese Probleme keineswegs aufgehoben. Nicht umsonst beinhaltete daher das Dekret über die Bildung der wolgadeutschen Arbeitskommune erneut entsprechende Festlegungen.
 
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